Es sieht so aus, als würde die Börsenampel endlich auf grün geschaltet haben. Die vergangenen 3 Handelstage konnten drei aufeinander folgende Anstiege mit mehr als 80% Up-Volumen aufweisen. Zwei genügen eigentlich, drei sind umso bemerkenswerter. Wenn man sich dann auch auch die Preisniveaus anschaut, an denen die Rallye gestartet ist, bestärkt sich der Eindruck umso mehr. Der “Bounce” ist recht genau am VWAP der Covid-Lows von 2020 getriggert worden.
Bildquelle: Tradingview.com
Im S&P umfasst die Korrektur damit ziemlich genau 20% (-20,93% um genau zu sein). Das bei zähen und quälenden 95 Handelstagen. Die Korrektur zählt damit zu den eher Durchschnittlichen. Aber gefühlt, das muss ich ehrlich zugeben, war sie ein waschechter Bär, der so richtig fies war.
Ich denke, das dürfte vor allem daran liegen, dass sowohl die Nebenwerte (unten ein Bild des SDAX) als auch die Technologiewerte der NASDAQ und des Russel2000 fast schon verprügelt wurden. Viele, der Überflieger aus 2020 und 2021 sind teilweise über 80 und 90% (!!) im Minus. Das ist schon Wahnsinn und bestärkt mich umso mehr in meinem aktiven Tradingansatz, denn mehr als 7% Verlust mit einer Aktie will ich nicht zulassen.
Nimmt man den Nebenwerte-Index SDAX im Vergleich zum oberen Chart des S&P500, so darf man Spitze zu Spitze den Drawdown auf -28% und die Dauer auf 130 Handelstage feststellen. Daher bestätigt sich der oben beschriebene, subjektive Eindruck.
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Es fällt auf: Es sind im markierten Bereich lang anhaltende rote Linien und nur ganz kurze Abschnitte mit grünen Linien erkennbar. Lang anhaltendende negative Trends und nur kurze, bullishe Korrekturen. Das bestätigt, wie schwer es war die letzten 6 Monate Geld zu verdienen. Aber es gibt auch eine gute Nachricht. Vor zwei Tagen, am 25.5. ist endlich wieder grünes Licht (in Form der grünen Linie) und damit wieder eine gute Chance für Trading mit dem Markt an meiner Seite.
Es ist ein Stück weit “Wunden lecken” angesagt und aufzuarbeiten, damit Fehler der vergangenen 6 Monate nicht erneut passieren. Ich stelle ernüchtert fest, dass die alten Börsengesetze definitiv wahr sind. Denn es heißt, bei schwachem Markt fallen 3 von 4 Aktien mit dem Markt und auch wenn man die eine der 4 Aktien erfolgreich handelt und im Gewinn abschließt, in Summe verliert man in solchen Märkten dann mit den drei anderen mehr als man mit der einen gewinnt. Das war auch bei mir der Fall, wieder. Die Lehre lautet daher: Ich brauche für mein Trading den Trend an meiner Seite. Habe ich einen “roten Markt” mit einer roten Linie, habe ich keinen Handelsvorteil, da mögen die Aktiensetups noch so gut sein.
So langsam wird mir damit auch deutlich, was die alten Börsengurus mit “Disziplin” und “sich auf die Hände setzen” wirklich meinen. Man muss einfach dem Aktienmarkt in diesen Zeiten fern bleiben. Das ist aufgrund der Faszination der Börse manchmal einfacher gesagt als getan aber ein echtes und lohnendes Ziel für die kommenden Wochen, Monate und Jahre. Ihr werdet also in meinen Wikifolios künftig öfter 100% cash Phasen sehen und hiermit wisst ihr auch warum.
Ich habe mit diesen einfachen, visuellen Mitteln ein wirksames und mächtiges Tool in der Hand um starke und schwache Börsen auf einfachste Art und Weise zu identifizieren. Daher hoffe ich, dass bis zur nächsten Korrektur endlich wieder ein längerer grüner Streifen entsteht und ich mit Hilfe dieser einfachen Methode rechtzeitig in cash bin.
Gutes Gelingen!