Es geht wieder voran. Obwohl seit Anfang September, seit dem 2.9. um genau zu sein, der Markt sehr scharf korrigiert hat mit mehr als 10% in der Spitze, konnten sich meine Depots an ihren Hochs halten. Besser als das. Sowohl das Nebenwerte Wikifolio als auch das Saisonal Wikifolio schließen heute wenn es so bleibt bis 22:00 Uhr höher als am 2. September, dem alten Hoch der Indizes. Das zeigt mir, dass ich wieder grundsätzlich richtig unterwegs bin. Sowohl mit der Auswahl der Aktien, als auch mit dem Investionsgrad und der Verlustbegrenzung. Und dass die Veränderungen, die ich im Handel vorgenommen habe, wirken.
Einige Dinge konnten zudem in der Erfahrungskiste verbucht werden. Insbesondere beim Blick auf die abgeschlossenen Aktien zeigte sich, dass die Qualität der Setups bei diesen Positionen nicht stimmte.
Es ist daher besser einen einen Einstieg auszusitzen wenn er nicht ganz perfekt ist. Auf Details achten!
Auch im Screening nach Auffälligkeiten im XETRA Handel ist mir deutlich geworden, dass der Blick auf den Wochenchart in der technischen Bewertung der Aktie einen erheblichen Mehrwert bietet. Wenn große Player in eine Aktie wollen, zeigt sich das nicht nur im Tageshandel. Große Fonds, die mehrere Tage für den Einstieg brauchen, hinterlassen einfach ihre Spuren. Diese sind auch – und vor allem im Wochenchart sichtbar.
Die Formationen im Wochenchart sind häufig klarer sichtbar und helfen daher zu besseren Trefferquoten
Als Drittes sind mir noch einige Defizite im Positionsmanagement deutlich geworden. Ich habe bei großartigen Signalen häufig das Problem, dass ich bereits zu 100% investiert bin und teilweise Kompromisse eingehen muss und die Position klein eröffne. Bei DKNG ist mir das beispielsweise passiert. Die Aktie schoss dann innerhalb von zwei Wochen um über 30% nach oben und war nur zu 3,5% Depotanteil im Saisonal-Wikifolio vertreten. Daher:
Ein qualitativ hochwertiger Ausbruch muss immer mit einer hohen Investionsquote versehen werden.
Und zu guter Letzt und auch in diesem Zusammenhang muss nochmal beim Thema feste Positionsgrößen und Gewinnmitnahmen ein besseres Regelwerk her. Wie gesagt, eine Position, die 30% steigt muss entsprechend im Depot gewichtet sein. Ich werde daher dazu über gehen, tendenziell weniger Aktien gleichzeitig im Depot zu halten, dafür aber qualitativ hochwertigere Einstiege umsetzen und mehr Geduld aufbringen auf das richtige Setup zu warten. Gleichzeitig muss ich Gewinnmitnahmen versehen für den mathematischen Vorteil. Ich schließe meine Aktien auch nach Analyse meiner Trading-Abschlüsse im Verlust ziemlich gut – da gibt es wenig zu verbessern. Allerdings muss ich diese Verluste auch besser kompensieren für einen gewissen positiven Cash-Flow.
Daher werde ich künftig bei festen Performance Zugewinnen in den Aktienwerten Teilgewinne mitnehmen.
Jüngste Beispiele für verpasste Gewinnmitnahmen sind WHKS oder OTRK. Auch was den Trailing-Stopp betrifft, muss ich noch etwas Hausaufgaben erledigen. Bei den NASDAQ Aktien finde ich leider extreme Spreads vor im Lang&Schwarz Handel von Wikifolio. Das macht die Stopp-Setzung nicht ganz einfach, da eigentlich nicht selten nur um Cents geht. Wenn aber der Unterschied zwischen Bid und Ask teilweise über 1% beträgt, hat man das Problem ausgeführt zu werden obwohl es keinen reellen Handel zu den Kursen gab. Schwierig, aber lösbar. Das gleiche gilt auch für Stop-Buy Order, die ich in Zukunft öfter einsetzen werde um Positionen zu vergrößern wenn sie im Gewinn sind.
Wie auch immer. Der Weg passt. Vertrauen ist zurück. Die nächste Zeit kann kommen. Man muss sehen, was sie mit sich bringt. Spätestens im November zur Wahl in den USA werde ich meinen Investionsgrad wieder reduzieren und ansonsten ist tendenziell eher von einem “choppy market” auszugehen. Der schöne Trend von April bis Sept. ist jedenfalls vorbei und ich könnte mir immer noch in den Allerwertesten beißen, dass ich so dumm war ihn nicht zu glauben.