DAX 20000

Auch wenn ich in letzter Zeit sehr darauf achte die Dinge nicht zu bärisch zu sehen, muss ich doch einmal trotz der Gefahr wieder als Dauer-Bär aufzufallen auf einen wie ich finde interessanten Sachverhalt hinweisen:

Letzten Donnerstag erschien die Anlagezeitschrift “Börse Online” mit folgendem Titelbild:

bonline

Quelle: Screenshot von borse-online.de

Was könnte die aktuelle viel zu euphorische Stimmung besser darstellen? Wir müssen sehr wachsam sein, denn der Titelbildindikator könnte zugeschlagen haben. Pünktlich zum Datum der Veröffentlichung am Donnerstag ging es dann bergab. Am Donnerstag bekam ich das short Signal und dieses möchte ich gern mal etwas ausführen, denn es zeigt wieder einmal, dass man einen klaren Plan braucht beim Trading.

Für gewöhnlich bin ich nicht vor 18 Uhr zu hause was bedeutet, dass ich nach Cash-Handel meine Transaktionen für Deutsche Titel, ETFs und sonstige Anlageprodukte durchführen muss. Das bedeutet wiederum ich bezahle höhere Spreads. Ich muss also für den selben Wert / Inhalt mehr bezahlen. Diesen Umstand versuche ich natürlich zu vermeiden. Also plaziere ich eine Limit-Buy Order für in diesem Fall short-ETFs und hoffe am nächsten Tag bedient zu werden.

Es ist dann sehr, sehr bitter wenn man am kommenden Tag (letzten Freitag) heim kommt, die Börse prüft, einen satten 2,4% Rückgang im DAX sieht und dann feststellen muss, dass man trotz Signal nicht dabei war. Hätte ich den ETF zum Preis am Donnerstag um 19 Uhr gekauft, wäre ich über 4,5% vorn. Das sind die Augenblicke, in denen die Börse wirklich keinen Spaß macht. Das frustriert einen wirklich, denn diese “fetten” Bewegungen gibt es vielleicht zwei oder drei mal in einem “normalen” Börsenjahr. Die erste dieses Jahr war schon mal ohne mich.

Was lässt sich draus lernen aus diesem Desaster? Nun, ich denke ich werde es wieder mit einem Kompromiss versuchen müssen. D.h. von der geplanten Position werde ich die Hälfte zum schlechten Preis sofort kaufen, die andere Hälfte mit Limit. Gibt es am Folgetag – wie in diesem Beispiel – ein Follow-through und ich werde mit dem Rest der Position nicht bedient, so bin ich immerhin mit der Hälfte dabei. Drehen die Kurse dagegen habe ich nur mit der Hälfte einen echten Nachteil. Wahrscheinlich wird dieses Vorgehen das beste sein. So will ich es jedenfalls die kommende Zeit machen.

Apropos. Warum einfach nicht noch aufspringen auf den Down-Zug am Montag? Hierzu der folgende Chart, der folgendes verdeutlichen Soll: Bei ca. 11.586 Punkten liegt der MA50, der in der Vergangenheit immer wieder ein guter Support war. Mit einem Short bei einem Kurs von 11.688 hat man also knapp 100 Punkte Chance bei einem unbegrenzten Risiko falls es eine Gegebewegung gibt. Ich sehe jedenfalls nicht wo ich einen sinnvollen Stopp nach oben setzen kann, der kleiner ist als diese 100 Punkte um ein positives Chance-Risiko-Verhältnis zu bekommen… Ein Short kommt so leider nicht (mehr) in Frage – das Short Signal ist dahin.

dax_ma50

 

Was lernen wir insgesamt draus? Ein kompletter Trader muss neben der Marktanalyse auch den puren Handel beherrschen. Chart- bzw. Markttechnik allein ist maximal die halbe Miete…!

 

Gute Woche euch allen!

Ein Gedanke zu „DAX 20000“

  1. ich bleibe vorerst defensiv. Es geht hin und her, nicht wirklich berechenbar das Ganz. Und wenn ich keinen Vorteil habe im Markt dann mache ich eben nichts. So einfach ist das manchmal.
    Es gibt keine Performance aber es gibt eben auch keine Verluste.

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