Trading des Tops – im Detail

Die Topbildungen sind für den Shortie immer eine reine Nervensache – das zeigt sich einmal mehr. Die Schwäche ist zwar unverkennbar mit neuen lows, lower highs, aber die Bullen geben sich wie immer eigentlich nicht so einfach geschlagen, das zeigt der Chart unten.

Ich denke, das liegt vor allem daran, dass viele noch im Buy the Dip Modus stecken und neue Lows aufkaufen, so wie gestern. Persönlich hätte mir einen anderen Verlauf gewünscht. Eine Marktkapitualiton sieht anders aus, ist aber auch nicht zu erwarten aktuell. Warum auch? Es gibt keine Nachrichten, die den Durschnittsanleger zum Verkauf bewegen könnten. Werfen wir einen Blick auf den Chart, weil er eigentlich mustergültig ist:

Tagesanlyse

Die starken Gegenbewegungen, z.T. bis zum 76% Retracement (bzw. 0,236% je nachdem wie man es sehen will..), die aber nie das alte Hoch überwinden können. Ich habe in der Vergangenheit solche Wendezeitpunkte zwar hin und wieder zeitlich gut erwischt, aber den ersten Handel stets mit Verlust geschlossen. Das lang einfach daran, dass ich den Stopp oberhalb des 62,8 Retracements gesetzt habe (graues Kästchen) und genau am Top der Gegenbeweung ausgestoppt wurde. Das ist mir bestimmt 3 oder 4 mal passiert. Ihr seht, auch diesmal würde es mich erwischen – es sei denn man arbeitet intensiv mit seinem Track-Record. Die Erledigung von Hausaufgaben ist nicht nur in der Schule wichtig.

Erstaunlicherweise zeigen nahezu alle alten Tops das selbe Muster. Sie laufen alle zum 76% Retracement. Dieses hier auch. Und es deckt sich mit der Linie der alten Lows vom 22.7. bis 24.7. Ihr seht auch: Meine Idee des Tops ist falsch, wenn 1695 im S&P überboten werden. Da fliegen meine Shorts.

Der Verlauf ist so herrlich technisch. Ich könnte stundenlang darüber schreiben :) Das Low am gestrigen Donnerstag um 11:30Uhr ist zum einen das 1,23% Ext. der ersten Bewegung (bis 1682) und allein deshalb schon Grund für eine Gewinnmitnahme. Der erfahrene Daytrader weiß aber auch. Zu Mittagszeit 11-12 Uhr ist Wendephase. Warum? Jeder Banker will auch mal zum Mittagessen und die meisten haben kein Bock auf Risiko und Nervenflattern. Daher werden kurz vor Mittagszeit laufende Positionen geschlossen/gedeckt und der Trend komm zum zwischenzeitlichen Ende. Das gilt sowohl für den US, als auch für den Deutschen Markt. Achtet mal darauf. Für mich als Hobbytrader, der überwiegend den US-Markt handelt, passt’s insofern ganz gut, weil mein Trading oft gegen 19Uhr CET startet, also 12Uhr in NewYork, oft dem Start einer Gegenbewegung.

Genug für heute. Kiste aus, Stopps setzen, nicht eingreifen.

Lukas